KINDER AN DIE MACHT


WIE ES UM DEN NACHWUCHS IN DEN SPORTVEREINEN STEHT
„Die Kinder wollen kicken“, sagt Sebastiano Tuccitto, der die Fußball-Bambini beim SSV Ehingen-Süd betreut. Zusammen mit Jugendleiter Uwe Steinle und den Nachbarn TSG Rottenacker, VfL Munderkingen und der SG Dettingen hat er einen Spieltag für 3½ - bis 7-jährige organisiert. „Die Kinder sollen Spaß haben“, sagt VfL-Bambini-Betreuer Uwe Stark. SG-Jugendleiter Rainer Walter fügt hinzu: „Ziel ist es, den Kindern im Verein eine Heimat zu bieten, sie im Verein zu halten.“
AKTIVE NACHWUCHSARBEIT
Wie kommen die Clubs an den Nachwuchs? Dennis Gogeißl, der die Bambini der TSG Rottenacker betreut, zeigt auf: „Wir werben mit Flyern, auf Aushängen in Kindergärten und Schulen und auf der Homepage. Hinzu kommt die Mund-zu-Mund-Werbung.“ Oliver Deutscher vom Württembergischen Fußballverband (WFV) empfiehlt: „Einfach den Verein vor Ort ansprechen und reinschnuppern. Oder Kinder, die schon in einem Verein sind, sowie deren Eltern, ansprechen.“ Auf der Suche nach der geeigneten Sportart rät er, „das breite Spektrum einer Kindersportschule (Kiss) zu nutzen“.
HOBBY ZUM BERUF
Franz Herre, Trainer am DFB-Stützpunkt in Unlingen, gibt zu bedenken, dass es immer mehr Spielgemeinschaften geben wird. Nur so überlebe der Fußball, sagt er. „Das liegt am vergrößerten Freizeit-Angebot.“ Er und sein Team sichten die Talente, die sich leistungsorientiert ausrichten wollen. Jüngstes Beispiel ist der 15-jährige Max Bachner, der beim SSV-Ehingen-Süd das Fußball-ABC erlernte, und seit Juli dem Nachwuchs des VfB Stuttgart angehört. Diesen Weg in höhere Fußball-Sphären haben beispielsweise auch schon David Grözinger (1. FC Schweinfurt 05), Thomas Geyer (SSV Ulm 1846), David Braig (Stuttgarter Kickers) und Philipp Türpitz (SV Sandhausen) eingeschlagen. Zunächst zählt aber den Spaß am Sport zu finden, denn Kinder wollen anfangs einfach nur spielen.