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Zwei Bockstarke

19.10.2022

Der Winter ist die Zeit der Saisonbiere. Biergenießer dürfen sich ab jetzt auf zwei kernige Berg Bier-Spezialitäten freuen: den Weizen-Bock und den St. Ulrichsbock!

Die Einbecker verstanden sich aufs Bierbrauen. Ihre Brauerzeugnisse galten im Mittelalter als Luxusware. So war es kein Wunder, dass sie auch ein Exportschlager wurden. Bis nach Italien gingen die Biere aus der Hansestadt Einbeck. Damit sie auf der langen Reise nicht verdarben, braute man sie mit einem hohen Stammwürze- und Alkoholgehalt. Irgendwann ließen sich auch die Bayern damit beliefern. Und weil es in ihnen so ausgezeichnet mundete, warben sie gleich den Braumeister ab: Fortan gab es in München Bier nach „Ainpöckischer“ Art. Daraus wurde im Laufe der Zeit „Ain Pöck“ und schließlich „ein Bock“.

Bockbier ist heute eine gefragte Bierspezialität. Schon die Mönche wussten es zu schätzen, weil es ideal in die Fastenzeit passte: kalorienreich und nahrhaft, eine ganz besondere Mischung. Die freilich erforderte ein hohes Maß an handwerklichem Können, weshalb sich nur wenige an die hohe Kunst des Bockbierbrauens wagen.

In der Berg Brauerei gibt es gleich zwei saisonale Bockbiere, die wie alle Berg Bier-Spezialitäten in der seltenen und aufwändigen Bottich-Gärung ihren edlen, feinen und leckereren Geschmack erhalten: den obergärigen Weizen-Bock und den untergärigen St. Ulrichsbock. Eine Rarität in der Brauereilandschaft, zumal das Verfahren aufwendig ist. Bei keinem Bier ist der Hopfenteil höher und Hopfen ist nun mal die teuerste aller Rohstoffe. Dessen ist sich auch Uli Zimmermann, Inhaber der Berg Brauerei, bewusst. Dennoch sagt er: „Wir beleuchten die saisonalen Sorten wie die beiden Bockbiere nicht wirtschaftlich. Wir brauen sie aus Überzeugung, wegen der herrlichen Vielfalt und weil uns die Biere selbst so gut schmecken.“

Über 16 Prozent Stammwürze und 7,1 Prozent Alkohol haben die Bockbierspezialitäten aus Berg. Ihr Geschmack ist kräftig und kernig, das Ergebnis einer raffinierten Mischung der besten Hopfen- und Malzsorten. Gleich vier Malze verfeinern den Weizen-Bock. Neben den klassischen Weizen- und Gerstenmalzen wird Weizencaramelmalz und Cara-Spezialmalz zugeschrotet. Zusammen mit der edlen Tettnanger Perle als Hopfengabe wird daraus ein kerniges Gebräu, nicht zu süß und nicht zu herb, der ideale Begleiter für herzhafte Speisen. Das gilt auch für den St. Ulrichsbock. Sein bernsteingoldenes Aussehen ist eine Augenweide, sein würzig-fruchtiger Charakter ein vollmundiges Trinkerlebnis. Auch hier wird mit vier Malz- und gleich zwei Hopfensorten gearbeitet. Das St. Ulrichsbock ist die Mutter des kleinen Ulrichsbiers aus der Bügelflasche, gewidmet dem Kirchenpatron der Kapelle in Berg.

Die Bockbiere zählen zu den sechs saisonalen Spezialitäten, die in Berg übers Jahr verteilt gebraut werden. Sie ergänzen die zwölf ganzjährigen Bierspezialitäten mit ihrem ganz eigenen Charakter. Die Bockbiere bekommt man bis ins Frühjahr kistenweise und im 6er-Träger im Lebensmittel- und Getränkehandel.